Ein Motto für das neue Jahr. Was für ein spannendes Thema. Ich hatte verschiedene Möglichkeiten. Keines davon hat so richtig gefunkt. Bis ich einen Post auf Instagram gelesen habe. Da war schlagartig klar, dass mein Motto für 2025 ist: I will do it anyway.

Was steckt dahinter?

Lange Zeit habe ich nicht gewusst oder geahnt, was ich will und was mir Spaß macht. Das stimmt nur halb, denn eigentlich ist es so: Ich habe sehr viele Interessen, habe viel gelernt, kann sehr viel, mag auch alles, was ich gemacht habe. Fakt ist wohl eher, dass ich mich nicht entscheiden kann. Oder mich nicht entscheiden mag. Dahinter steckt immer das Gefühl, dass ich ein Thema sträflich vernachlässige, wenn ich mich für ein anderes Thema entscheide. Als würde ich es verraten und verschenken. Wenn ich dann um eines kümmere, ist es so, dass ich schnell eigentlich das andere Thema doch viel lieber bearbeiten würde.

Daraus entstehen Verdrehungen und Verschiebungen in mir, die wiederum ein ewig schlechtes Gewissen hervorrufen. Als wäre etwas hinten heruntergefallen, was mir doch so wichtig ist. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen. Als würde das eine Rolle spielen. Die Folge davon ist, dass ich ständig in der Schwebe bin und warte.

Warten als Lebensinhalt?

Warten auf die Inspiration, auf den guten oder gar perfekten Moment, dass ich gerade in der richtigen Stimmung bin, auf den richtigen Input, auf irgendwas von außen, auf den inneren Call, auf den äußeren Call. Etwas beginnen. Dann wieder ändern. Ach, das Andere ist spannender. Oder aktueller. Oder irgendwie. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig und im Bereich des Unendlichen angesiedelt. Außerdem bin ich ein emotional definierter Generator im Human Design, d.h. ich muss wirklich abwarten, auf Impulse und Inspirationen von außen hören, meine Welle abwarten, nicht aus einem emotionalen Gefühl entscheiden. Insgesamt ist Fakt, dass daraus gar nichts entstanden ist. Ich komme nicht weiter. Und frage mich, worauf ich denn noch warten möchte? Und wie lange ich das noch machen werde? Und wofür das dienlich ist? Abgesehen von solchen Fragen wie, wem das denn ein Beitrag ist? Wer von meinem Warten profitiert? Auch diese Liste an Fragen, die ich mir gestellt habe, könnte ich fortsetzen.

Die Antworten sind immer gleich: Das nützt niemandem, nicht mal mir. Das bringt mich nicht voran. Das ist kein Beitrag, der ich gerne bin.

„Entscheidungen treffen“ ist der Zaubersatz

2 Erlebnisse in den letzten Monaten haben mein Erleben drastisch verändert. Abgesehen von vielen Gesprächen, Motivationen seitens meiner Mentorin und von Freunden, Inspirationen, die ich erhalten habe.

Bloggen

Anzufangen zu bloggen in der The Content Society hat mich inspiriert und motiviert. Und ja bzw. ich habe oder hatte keine Ahnung davon. Und dennoch hat es mich dahin gezogen und fasziniert mich. Ich habe oft gerne geschrieben. Warum also nicht auch durch Bloggen? Ich möchte gar nicht so sehr auf das Bloggen eingehen, da hier etwas Anderes im Vordergrund steht. Indem ich schreibe, drücke ich mich aus, kann die Themen, die mich bewegen, ansprechen. Ich möchte Menschen ansprechen, inspirieren und motivieren. Und ich liebe Geschichten.

Ich habe also angefangen und bin tief eingetaucht in das jeweilige Thema. Es hat Spaß gemacht und mich selber berührt. Es war manchmal ein Deep Dive und ein hervorholen aller möglichen Aspekte. Auch aller möglichen Erinnerungen, die ich längst in irgendeine Vergangenheitskiste geschoben hatte. Wie schade, denn plötzlich war manches so lebendig vor mir und hat mich so richtig beglückt. Es war wie eine Offenbarung: WOW, das habe ich erlebt. Wie toll war das denn? Warum nicht davon berichten, wenn mich das ausmacht? Das könnte doch andere Menschen inspirieren. Oder ihnen Freude bereiten.

Warum also warten, wenn das ganze Leben sich vor mir eröffnet, weil es ja mein Leben ist. Welchen Grund sollte man haben, sich ständig mit dem Außen zu beschäftigen, anstatt sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen und das zu schenken. Denen, die davon etwas mögen.

Einer meiner Lieblingsblogartikel aus dem letzten Jahr: Das weiße Kleid

Germany’s Next Speaker Star

In den letzten Jahren hatte ich immer mal wieder die Idee, dass ich auf die Bühne möchte und mein Wissen weitergeben will, um eben Menschen zu inspirieren.

  • Ob ich das kann: keine Ahnung.
  • Ob ich das mag: ja
  • Ob das jemand hören will: keine Ahnung
  • Ob ich mich traue: jooaah (mit allen Ängsten)
  • Ob ich den Mut habe: ja (auch mit allen Ängsten)
  • Ob ich das lernen mag: ja
  • Ob mich das erfüllt: (Ich glaube) ja
  • Ob ich die Arbeit leisten kann: ja
  • Ob ich die Arbeit leisten will: ja (und dann schaue ich weiter)

Das Format GNSS kam auf mich zu und inspirierte mich erneut. Ich beschloss, mich zu bewerben. Mein Thema war doch schnell klar. Ich machte einige Recherchen zum Schreiben etc. Ich schrieb den Text, was mir gut von der Hand ging. Dann kam die Übung für das Bewerbungsvideo. Das war dann schon kniffliger. Die Realität, wie viel Zeit eine Anzahl X an gesprochenen Wörtern benötigt, holte mich ein. Fazit: es waren viel zu viele Worte. Sprache, Betonungen, Mimik, Gestik, Sprachmelodie kamen hinzu, um nur einige Herausforderungen zu nennen.

Und dann kam der ganz kritische Moment: Das Bewerbungsvideo hochladen und den SEND Button drücken. Dafür habe ich einige Zeit benötigt. Will ich? Oder doch lieber nicht? Habe ich jetzt den Mut? Die Arbeit habe ich geleistet. Was hat das für Konsequenzen für mich und mein Leben? Bin ich dem gewachsen? Kann ich? Will ich? Muss ich? Oder will ich einfach weiter warten, bis mir was Besseres einfällt? Die ganze Klaviatur an Zweifeln, Unentschlossenheit und Unsicherheit.

Ich habe den Button gedrückt und das Bewerbungsvideo abgeschickt.

Mein persönliches Learning

  1. Ich habe alles nochmal auf den Prüfstand gestellt, was ich an Ängsten, etc. hatte. Sich darüber bewusst zu sein und das anzuerkennen, erscheint mir wichtig. Es wirkt ja sowieso und es ist besser, das zu sehen.
  2. Entscheidungen treffen macht Angst. Wegen der Endgültigkeit? Vor dem Versagen? Dass es nicht erfolgreich sein würde? Ich denke, es gibt sehr viele Gründe, die bei jeder Person anders sind.
  3. Entscheidungen nicht zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Was für eine Erkenntnis. Es gilt, dies zu respektieren. Die Frage für mich war: fühle ich mich damit wohl?
  4. Einer der Punkte, die mich immer wieder ins Mark treffen, ist: Ich weiß ja gar nicht, wie das Ergebnis ist oder sein könnte. Ich interpretiere das durch die Brille meiner Vergangenheit. In Wirklichkeit habe ich keine Ahnung, was geschieht und ich kann das auch nicht planen. Wenn ich es nicht probiere, werde ich nie wissen, wie es gewesen wäre auf der Bühne oder beim Schreiben/Bloggen. Und … ich werde es wahrscheinlich mein Leben lang bedauern, es nicht getan zu haben.
  5. Die absolut notwendige Konsequenz ist: I WILL DO IT ANYWAY. Ich tue es, weil es für mich notwendig ist..
  6. Es ist die Entscheidung, die ich treffe. Ohne zu wissen. Dennoch positiv draufschauend. Ohne Erwartungen zu haben bzw. offen sein für das, was sein will.
  7. Weiß ich, was daraus wird? Nein. Ob ich Erfolg habe? Unbekannt. Habe ich Ehrgeiz? Ja, aber ich lasse es frei.
  8. Wer weiß, was dieser Schritt bedeutet und was daraus entstehen kann oder wird.

Hinterlasse gerne einen Kommentar, ob du dies Thema kennst und wie du das gelöst hast.

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